„Kraft, Technik und Ausdauer sind im Judo nicht ausreichend. Erst mit dem nötigen Selbstbewusstsein ist es möglich, auf der Matte zu bestehen.“
(Theresa Stoll, Jugendnationalkämpferin)
Das Kernziel „Selbstbewusstsein“ führt die ausgewählten Ressourcen Selbstwirksamkeit und Selbstkonzept zusammen. Selbstwirksamkeit bezeichnet die Überzeugung eines/r Sportlers/-in, durch eigenes Können neue oder schwierige Anforderungen auch unter anspruchsvollen Bedingungen erfolgreich zu bewältigen. Eine positive Ausprägung von Selbstwirksamkeit ist eine wichtige Bedingung, um hohe sportliche Anforderungen überhaupt anzunehmen, mit Anstrengung und Ausdauer zu verfolgen und erfolgreich zu gestalten. Eng damit verbunden ist das Selbstkonzept. Das Selbstkonzept bezeichnet die Gesamtheit an Vorstellungen, die ein/e Sportler/-in über sich, seine/ihre Fähigkeiten und Eigenschaften hat. Die Funktionen des Selbstkonzepts liegen insbesondere in der Einordnung und Verarbeitung von Rückmeldungen, Lob oder Kritik, Erfolgen oder Misserfolgen.
Im Sport wird Selbstwirksamkeit und Selbstkonzept häufig mit „Selbstbewusstsein“ oder „Ich-Stärke“ bezeichnet. Selbstbewusste Sportler/-innen sind in der Lage, Anforderungen und Belastungen des Trainings- und Wettkampfalltags zu verarbeiten und zu bewältigen. Sie sind bereit, sich anspruchsvollen sportlichen Aufgaben zu stellen und gelten als robust gegen Hindernisse (z.B. schwierige Aufgaben), Widerstände (z.B. starke Gegner/-in) und Misserfolge. In diesem Sinne ist ein stabiles sportliches Selbstbewusstsein Grundlage für erfolgreiches Trainieren und Wettkämpfen. Sportliches Selbstbewusstsein differenziert sich aus in Selbstbewusstsein der motorischen Leistungsfähigkeit (das zeigt sich z.B. in Aussagen wie: „Auch nach hoher Belastung bin ich zum Ende eines Wettkampfs noch fit und leistungsfähig; nach Verletzungen erreiche ich schnell wieder meinen Fitnesszustand“) und Selbstbewusstsein der sportartspezifischen Leistungsfähigkeit („auch Randoris mit schwereren Kampfpartnern kann ich sicher bewältigen; auch wenn ich im Wettkampf mal eine kleine Wertung abgebe, kann ich sicher weiterkämpfen und die mit dem Trainer besprochene Kampfstrategie einhalten“).
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