Psychosoziale Lernprozesse finden immer statt, sobald Personen in sportlichen Lern- und Leistungssituationen auftreten und miteinander interagieren (Balz, 2003). Dies kann sich sowohl ungeplant
als auch geplant vollziehen. Für die geplante Förderung psychosozialer Ressourcen sind die Grundhaltung der Trainer/-innen, ihre Vorbildrolle sowie das Lernklima der Trainingsgruppe zentrale
methodische Rahmenbedingungen.
Grundhaltung: Trainer/-innen sind sportliche Begleiter/-innen
In diesem Sinne schaffen sportliche Begleiter/-innen Rahmenbedingungen, Anregungen und Trainingssituationen, die Judoka zu selbstständigem Handeln sowie zur Bewältigung von Anforderungen und Belastungen befähigen. Eine solche Grundhaltung ist mit folgenden Prinzipien verknüpft.
Sportliche Begleiter/-innen
- gehen von einem Sportverständnis aus, in dem sowohl motorische als auch psychosoziale Aspekte ihren Platz haben;
- verstehen sich als fachlich-partnerschaftliche Berater/-innen und als Vorbilder (s.u.);
- pflegen einen vertrauensvollen Umgang, der durch Miteinander, Verlässlichkeit, Glaubwürdigkeitund Offenheit auch für außersportliche Probleme geprägt ist;
- stellen in der Gruppe Bedingungen sozialen Wohlbefindens und angstfreien Lernens her
- stellen weniger kurzfristige Ziele (z.B. Siege, Platzierungen) als vielmehr die langfristige motorische und psychosoziale Entwicklung in den Vordergrund.
- erkennen, akzeptieren und berücksichtigen entwicklungsbedingte Lernfortschritte und -rückschritte, Leistungsstagnation und -defizite;
- üben kalkulierten Leistungsdruck aus, der dem Prinzip folgt: "Fördern und fordern - nicht überfordern!"
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